Lecture series
The Empire is back on stage
Thomas Duve und Christoph Cornelißen stellen das Vortrags- und Forschungsprogramm 2017 über »Imperien und ihr Ende« vor. Der Russlandspezialist Dominic Lieven trägt am 16. Februar vor.
Für die im 20. Jahrhundert Geborenen ist der Nationalstaat die vertrauteste Organisationsform. Das Imperium erscheint fremd, ist jedoch historischer Normalfall: eine Machtstruktur mit multiethnischer Bevölkerung und verschiedenen Religionen, mit einer einheitlichen Außenpolitik, doch ohne vereinheitlichte Rechtsordnung im Inneren, sowie mit dem Anspruch, ein Weltreich zu sein. Die beiden Programmbeauftragten des Historischen Kollegs für das Themenjahr 2017, »Imperien und ihr Ende«, Christoph Cornelißen, Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität, und Thomas Duve, Direktor des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte und Professor für vergleichende Rechtsgeschichte an der Goethe-Universität, tragen »dem Imperium« als wichtigem Forschungsgegenstand der Geschichte und Rechtsgeschichte mit einem reichhaltigen Forschungs- und Veranstaltungsprogramm Rechnung.
Vortrag von Thomas Maissen bei der Eröffnung des Themenjahres »Imperien und ihr Ende« am Forschungskolleg Humanwissenschaften, 31.1.2017 (Foto: Stefanie Wetzel)
Kommender Programmpunkt ist ein Vortrag des britischen Osteuropahistorikers Dominic Lieven, der sich unter dem Titel »The End of Imperial Russia: Comparisons and Contexts« am Donnerstag, dem 16.02., um 19 Uhr mit dem schwierigen Transformationsprozess Russlands von einem erfolgreichen vormodernen Imperium zu einem Gemeinwesen des 20. Jahrhunderts auseinander setzt. Lieven ist Professor für Russische Geschichte an der London School of Economics and Political Science sowie Senior Research Fellow des Trinity College Cambridge und Experte für die Geschichte des Russischen Kaiserreichs sowie die vergleichende Geschichte von Imperien.
In weiteren Veranstaltungen wird es z.B. um die Fortsetzung imperialer Strukturen des Inka-Reiches durch die spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert oder die kolonialistischen Bestrebungen Italiens in Äthiopien im 19. und 20. Jahrhundert gehen. Eine öffentliche Vortragsreihe in Kooperation mit der Verwaltung Staatlicher Schlösser und Gärten Hessen thematisiert den Zusammenbruch von neuzeitlichen Imperien in verschiedenen Regionen Europas sowie die darauffolgende Suche nach neuen Ordnungen.
Termine:
16.02. (Do.), 19 Uhr, Forschungskolleg Humanwissenschaften: Dominic Lieven (Professor em. für Russische Geschichte, The London School of Economics and Political Science) The End of Imperial Russia. Comparisons and Contexts
17.02. (Fr.), 10 Uhr, Campus Westend der Goethe-Universität, Seminarhaus Raum 3.108: Forschungsvortrag von Dominic Lieven zu Russia and the Coming of the Great War: anything new to say?
18.05. (Do.), 19 Uhr, Schloss Bad Homburg: Jörn Leonhard (Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) Die Krise der Loyalität. Die mulitethnischen Imperien im Schlüsseljahr 2017
08.06. (Do.), 19 Uhr, Schloss Bad Homburg: Ulrike Freitag (Professorin für Islamwissenschaft, Freue Universität Berlin) Der Zusammenbruch des Osmanischen Imperiums und seine Folgen
22.06. (Do.), 19 Uhr, Schloss Bad Homburg: Joachim von Puttkamer (Professor für Osteuropäische Geschichte, Friedrich-Schiller-Universität Jena) »Möge Gott der Herr Rußland schützen.« Der Untergang des Zarenreiches in der Russischen Revolution
06.07. (Do.), 19 Uhr, Schloss Bad Homburg: Benedikt Stuchtey (Professor für Neuere und Neueste Geschichte, Philipps-Universität Marburg) Nach dem Krieg: Die Imperien in der Kritik
12.07. (Mi.), 19 Uhr, Schloss Bad Homburg: Christoph Cornelißen (Professor für Neueste Geschichte, Goethe-Universität Frankfurt a. M.) Der Zusammenbruch der Imperien in Europa und die Suche nach neuen Ordnungen
05.09. (Di.), 19 Uhr, Forschungskolleg Humanwissenschaften: Gustavo Corni (Professor für Zeitgeschichte, Universität Trient) Ein Kolonialreich als late comer: Italien in Äthiopien
27.-29.11. (Mo.-Mi.), Forschungskolleg Humanwissenschaften: Wissenschaftliche Tagung in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte zum Thema »The End of Empires? Legal historical perspectives on Latin America and Europe in 19th and 20th centuries« (Leitung: Thomas Duve/Massimo Meccarelli)
11.-12.12. (Mo.-Di., Uhrzeit wird noch bekannt gegeben), Forschungskolleg Humanwissenschaften: Vortrag und Gespräche mit Jeremy Mumford (Assistant Professor of History, Brown University Providence/Rhode Island) und Parker VanValkenburgh (Assistant Professor of Anthropology, Brown University): The End of Empires – and their Afterlives: The case of late prehestoric and early colonial Peru
13.12. (Mi.), 19 Uhr, Ort: Forschungskolleg Humanwissenschaften: Abschlussveranstaltung Podiumsdiskussion mit Experten zum Thema Imperien und ihr Ende
Zudem werden drei renommierte Experten zum Thema als Fellows des Historischen Kollegs am Forschungskolleg Humanwissenschaften leben und arbeiten: Gustavo Corni, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Trient/Italien, setzt sich mit dem während der Zeit des italienischen Faschismus vorherrschenden Traum von einem neuen Imperium auseinander. Ulrike von Hirschhausen, Professorin für Europäische und Neueste Geschichte an der Universität Rostock, beleuchtet Imperien des 19. Jahrhunderts unter dem Aspekt der Krise der Vielfalt. Massimo Meccarelli, Professor für Rechtsgeschichte an der Universität von Macerata/Italien, forscht zur räumlichen Dimension von Recht und Fragen der Imperienbildung durch Recht in der Frühen Neuzeit.
Das Historische Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften ist Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung. In Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität hat das Forschungskolleg 2014 das Historische Kolleg ins Leben gerufen. Es dient renommierten Historikern aller Welt als geisteswissenschaftliches Laboratorium und ist lebendiger Ort öffentlicher Debatten. Wissenschaftlicher Koordinator des Programms ist Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte an der Goethe-Universität. Hauptförderin des Historischen Kollegs ist die Dagmar-Westberg-Stiftung.
Informationen: Ellinor Schweighöfer, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v.d. Höhe, Tel.: 06172-13977-14 oder -0, schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Um Anmeldung zu den Veranstaltungen im Forschungskolleg Humanwissenschaften wird gebeten: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
Zu den Veranstaltungen im Schloss Bad Homburg ist keine Anmeldung erforderlich.
(FKH - 11.02.2017)
In order to provide you with the best online experience this website uses cookies. Delete cookies
Cookies are short reports that are sent and stored on the hard drive of the user's computer through your browser when it connects to a web. Cookies can be used to collect and store user data while connected to provide you the requested services and sometimes tend not to keep. Cookies can be themselves or others.
There are several types of cookies:
- Technical cookies that facilitate user navigation and use of the various options or services offered by the web as identify the session, allow access to certain areas, facilitate orders, purchases, filling out forms, registration, security, facilitating functionalities (videos, social networks, etc..).
- Customization cookies that allow users to access services according to their preferences (language, browser, configuration, etc..).
- Analytical cookies which allow anonymous analysis of the behavior of web users and allow to measure user activity and develop navigation profiles in order to improve the websites.
So when you access our website, in compliance with Article 22 of Law 34/2002 of the Information Society Services, in the analytical cookies treatment, we have requested your consent to their use. All of this is to improve our services. We use Google Analytics to collect anonymous statistical information such as the number of visitors to our site. Cookies added by Google Analytics are governed by the privacy policies of Google Analytics. If you want you can disable cookies from Google Analytics.
However, please note that you can enable or disable cookies by following the instructions of your browser.