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Deutsche Institutes for Advanced Study streben nach Sichtbarkeit und verabschieden in Delmenhorst Positionspapier
Am 4. und 5. Oktober 2023 kamen Vertreterinnen und Vertreter von 15 deutschen Institutes for Advanced Study (IAS) zum Halbjahrestreffen des Netzwerks deutscher IAS am Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) zusammen. Ihre zukünftige Entwicklung und ihr Beitrag zur Wissenschaftsförderung bildeten Schwerpunkte der Tagung. Das Netzwerk verabschiedete ein Positionspapier, welches das besondere Potenzial von IAS deutlich macht.
Nach früheren Treffen in Freiburg und Hamburg kamen die Mitgliedseinrichtungen des Netzwerks in Delmenhorst zusammen, um sich über die Herausforderungen der Wissenschaftsförderung in einem globalisierten Wissenschaftssystem im Wandel auszutauschen. Im Mittelpunkt stand das geteilte Interesse, den Beitrag der deutschen IAS zur hiesigen Wissenschaftslandschaft und ihre Bedürfnisse besser sichtbar zu machen. Das HWK, ebenfalls ein Institute for Advanced Study, war Gastgeber der Veranstaltung. Engere Zusammenarbeit, größere Sichtbarkeit Das Netzwerk will deshalb stärker für die Leistungen der IAS in einer konkurrierenden Forschungslandschaft werben: »Durch ihre meist überschaubare Größe und ihre Fähigkeit, Förderinstrumente zügig und flexibel auf neu entstehende Forschungsfelder ausrichten zu können (z.B. die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg), tragen sie maßgeblich zu einem agilen und innovativen Wissenschaftsbetrieb bei«, so die Organisatorinnen und Organisatoren. Die Anzahl der IAS in Deutschland hat sich in den vergangenen 20 Jahren auf 24 Institute erhöht. Während sich viele IAS traditionell auf die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften konzentrieren, fokussieren andere auf die Natur- und Ingenieurwissenschaften oder fördern bereichsübergreifend. Sie pflegen unterschiedliche Förderprofile von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung. Alle verbindet die Konzentration auf Interdisziplinarität, Internationalisierung, Innovationskraft der Forschungsprojekte und die Schaffung von Freiräumen für unkonventionelles Denken Schlüsseldokument verabschiedet IAS verfügten über eine einzigartige Vielfalt an wissenschaftlichen Förderangeboten, heißt es darin: »Spitzenforschung, Internationalisierung, Forschende in frühen Karrierestufen, Einzel- und Gruppenforschung und in letzter Zeit verstärkt lnterdisziplinarität.« Diese große instrumentelle Bandbreite verbänden sie mit der Fähigkeit, disziplinäre Grenzen zu überwinden: »Durch den Austausch der Gastwissenschaftler:innen (Fellows) über Fächergrenzen hinweg sowie die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen bringen sie unterschiedlichste, sonst in der Forschung oft nicht verbundene Wissenschaftsbereiche zusammen.« Dabei seien vor allem die geistigen Freiräume, die IAS exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einräumen könnten, einzigartig: »IAS eröffnen im Wissenschaftssystem sonst zu selten vorhandene Experimentierräume, denn Innovation entsteht gerade im Zusammenwirken herausragender Forschender mit Zeit für wissenschaftliche Tiefe und Reflexion.« Deutsche IAS wirkten so »als Innovationsmotoren für die Wissenschaft und als Inkubatoren für Forschungsideen«. Um diesen Auftrag erfüllen zu können, bedürften sie größerer programmatischer und finanzieller Autonomie, z.B. durch rechtlich festgeschriebene Gestaltungsspielräume und abgestimmte materielle Förderung, die der Wissenschaftsrat in einer Stellungnahme bereits 2021gefordert hat. Das Netzwerk Links (FKH - 09.10.2023)
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