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Die langjährige Kooperation von Menachem Fisch und Christian Wiese erhält ein institutionelles Dach Im Dezember 2022 wurde das Frankfurt-Tel Aviv Center for the Study of Religious and Interreligious Dynamics feierlich eröffnet. Im Rahmen einer zweitägigen Konferenz unterzeichneten die Universitätspräsidenten Enrico Schleiff von der Goethe-Universität und Ariel Porat von der Tel Aviv University einen Kooperationsvertrag. Die Gründung des Zentrums, das von den beiden Universitäten gemeinsam betrieben wird, geht auf die Initiative von Menachem Fisch und Christian Wiese zurück. Ihre enge Zusammenarbeit über interreligiöse Dynamiken in Geschichte und Gegenwart wird seit vielen Jahren vom Forschungskolleg Humanwissenschaften unterstützt.
»Thinking Interreligiously. The Many Faces of Interreligious Interaction«: Der Titel der wissenschaftlichen Konferenz, in deren Rahmen am 19. Dezember 2022 in Tel Aviv der Kooperationsvertrag zur Gründung des Frankfurt-Tel Aviv Center for the Study of Religious and Interreligious Dynamics unterzeichnet wurde, ist programmatisch für das neue Zentrum: Es geht um die Erforschung der vielschichtigen Beziehungen – der Verflechtungen, Gemeinsamkeiten und Differenzen – zwischen den Religionen in Geschichte und Gegenwart. Dabei liegt der Akzent auf den drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Konzipiert wurde die Konferenz von Christian Wiese, Inhaber der Martin Buber Professur für jüdische Religionsphilosohie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Menachem Fisch, Professor em. für Wissenschaftsgeschichte und -philosophie an der Tel Aviv University sowie Direktor des dortigen Center for Religious and Interreligious Studies. Beide sind mit dem Forschungskolleg Humanwissenschaften eng verbunden: Wiese als Mitglied im wissenschaftlichen Direktorium des Kollegs und Fisch als Senior Fellow. Sie sind, gemeinsam mit dem Direktor des Kollegs Matthias Lutz-Bachmann, verantwortlich für den am Kolleg angesiedelten Schwerpunkt zur interdisziplinären Religionsforschung. Matthias Lutz-Bachmann betont: »Seit vielen Jahren unterstützt das Forschungskolleg die interdisziplinäre Religionsforschung an der Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Wir freuen uns sehr, dass aus diesem Zusammenhang nun die Gründung des deutsch-israelischen Zentrums hervorgegangen ist. Das Besondere des Forschungszentrums ist, dass es von beiden Universitäten gemeinsam errichtet und betrieben wird.« Die Gründung des neuen Zentrums hat einen langen Vorlauf. Während des mehrjährigen Austauschs von Menachem Fisch und Christian Wiese, u.a. während der Forschungsaufenthalte Fischs 2013 und 2016/17 am Forschungskolleg Humanwissenschaften, entstand der Plan zur Errichtung eines deutsch-israelischen Instituts, das sich der Erforschung interreligiöser Dynamiken widmen sollte. Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages im Dezember 2022 findet dieser vorbereitende Prozess seinen Abschluss. Die damit besiegelte universitäre Kooperation ist zunächst auf drei Jahre befristet. Sie soll dem Aufbau des neuen Zentrums dienen. Geplant ist der Ausbau der wissenschaftlichen Vernetzung durch gemeinsame Symposien und Konferenzen. Außerdem soll die Kooperation von religionswissenschaftlichen Masterprogrammen beider Universitäten entwickelt werden. Finanziert wird das Zentrum mit jährlich 50.000 Euro von der Goethe-Universität und 20.000 Euro von der Tel Aviv University. Weitere Informationen: (FKH - 19.01.2023)
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