Kolleg-Nachrichten
Drei neue Goethe-Fellows am Kolleg: Sabine Andresen, Beatrice Brunhöber, Cornelia Ebert
Die Präsidentin der Goethe-Universität hat zum Sommersemester 2020 drei Professorinnen als Goethe-Fellows am Forschungskolleg Humanwissenschaften ernannt: die Sozialpädagogin und Familienforscherin Sabine Andresen, die Juristin Beatrice Brunhöber und die Linguistin Cornelia Ebert. Das Goethe-Fellowship-Programm unterstützt die Wissenschaftlerinnen bei der Ausarbeitung neuer Forschungsvorhaben und der Beantragung von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten, indem es ihnen u.a. die Mittel und die Infrastruktur für die Durchführung von vorbereitenden Workshops und Konferenzen mit Partnern aus dem In- und Ausland zur Verfügung stellt und sie in den internationalen Diskussions- und Arbeitskontext am Forschungskolleg Humanwissenschaften einbindet.
Die neuen Goethe-Fellows und ihre Projekte
Sabine Andresen: »Gewalt in generationalen Ordnungen. Erfahrungen, Thematisierungsweisen und Aufarbeitung«
(Foto: Uwe Dettmar, Goethe-Universität)
Sabine Andresen ist seit 2011 Professorin für Sozialpädagogik und Familienforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, die 2016 auf Beschluss des Bundestages ihre Arbeit aufnahm. In ihren bisherigen Forschungen hat sie sich intensiv mit Gewalterfahrungen in der Kindheit sowie mit der Frage beschäftigt, was Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch in der Gesellschaft bedeutet. In ihrem neuen Projekt mit dem Titel »Gewalt in generationalen Ordnungen. Erfahrungen, Thematisierungsweisen und Aufarbeitung« möchte sie ihre bisherigen Forschungen über Gewalterfahrungen theoretisch, empirisch und historisch vertiefen. Dabei nimmt sie nicht nur die Lebensphase der Kindheit, sondern auch die des Alters in den Blick.
Beatrice Brunhöber: »Das Recht der globalen Digitalität«
(Foto privat)
Beatrice Brunhöber ist seit 2019 Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung an der Goethe-Universität sowie seit 2018 Principal Investigator im Forschungsverbund »Normative Ordnungen«. Im Rahmen ihres Goethe-Fellowship-Projektes möchte sie ihr Forschungsvorhaben über »Das Recht der globalen Digitalität« ausarbeiten. Dabei geht es um die Frage, ob und inwiefern dem Missbrauch digitaler Macht durch Unternehmen wie Google ebenso wie durch den Staat rechtlich vorgebeugt werden kann und wie die emanzipativen Möglichkeiten der neuen Informationstechnologien rechtlich gestärkt werden können.
Cornelia Ebert: »Visuelle Kommunikation«
(Foto privat)
Cornelia Ebert ist seit 2019 Professorin für Linguistik/Semantik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In ihren Forschungen interessiert sie sich vor allem für die Schnittstelle von Semantik und Pragmatik in der Sprache. Gegenstand ihres aktuellen Projektes ist die visuelle Kommunikation, also die sprachbegleitenden Gesten sowie Gebärdensprache. Ebert untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der lautlich-auditiven und der gestisch-visuellen Kommunikation sowie das komplexe Zusammenspiel insbesondere von gestischer und gesprochener Sprache. Ziel der Untersuchung ist es, nicht nur neue Erkenntnisse über die Natur der Sprache zu Tage zu fördern, sondern auch Antworten auf die Frage näher zu kommen, warum Gesten nachgewiesenermaßen eine herausragende Rolle beim Spracherwerb und der kognitiven Entwicklung einnehmen.
Das Goethe-Fellowship-Programm und die Goethe-Fellows am Kolleg
Das Goethe-Fellowship-Programm wurde 2017 vom Direktorium des Forschungskollegs gemeinsam mit dem Präsidium der Goethe-Universität initiiert. Ziel ist es, herausragende Forschung auf dem Gebiet der Humanwissenschaften ebenso wie die Internationalisierung der Forschung an der Goethe-Universität zu fördern und zur Profilbildung der Forschung der Goethe-Universität beizutragen. Hierfür werden Professorinnen und Professoren der Universität, die an der Entwicklung einer neuen Forschungsfrage arbeiten, für die Dauer von bis zu vier Jahren als Goethe-Fellows ans Kolleg berufen. Zu den Goethe-Fellows im Sommersemester 2020 gehören: Iwo Amelung (Sinologe), Sabine Andresen (Sozialpädagogin), Roland Borgards (Literaturwissenschaftler), Beatrice Brunhöber (Juristin), Christoph Burchard (Jurist), Cornelia Ebert (Linguistin), Guido Friebel (Ökonom), Daniela Grunow (Soziologin), Sandra Seubert (Politikwissenschaftlerin), Astrid Wallrabenstein (Juristin), Christian Wiese (Judaist/Religionsphilosoph).
(FKH - 16.03.2020)
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