Das »Komplexitäts-Projekt« lädt fünf Fellows ans Kolleg ein
Aljoscha Berve, William Talbott, Yael Peled, Felix Walter Steilen und Till van Rahden werden im Sommersemester 2019 gemeinsam am Kolleg über den Begriff der Komplexität forschen.
Das seit Anfang 2017 bestehende Forschungsprojekt »Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft« hat nach erfolgreicher Pilotphase eine Förderzusage für weitere zwei Jahre durch die Aventis Foundation erhalten. Ziel des Projektes ist es, unterschiedliche Konzepte von Komplexität und deren theoretische Begründung aus der fächerübergreifenden Perspektive zu untersuchen und damit nicht nur neue Muster für den praktischen Umgang mit Komplexität aufzuzeigen, sondern auch neue Einsichten für die wissenschaftliche Forschung selbst zu erhalten.
Im Sommersemester 2019 werden fünf ausgewählte Wissenschaftler, die sich für ein Fellowship beworben hatten, zu Gast am Kolleg sein. Während ihres Aufenthaltes werden sie ihre individuellen Projekte verfolgen und sich in Kolloquien und Workshops über den gemeinsamen thematischen Fluchtpunkt »Komplexität« austauschen. Dr. Aljoscha Berve ist gegenwärtig wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Düsseldorf; am Kolleg wird er sein wissenschaftsphilosophisches Projekt mit dem Titel »Komplexität und Kontext. Moderne Theoriegestalten« weiter entwickeln. Der Philosoph Professor William Talbott (University of Washington), dessen Projekt »Complexity in Scientific Reasoning« überschrieben ist, nähert sich dem Komplexitätsthema aus einer erkenntnistheoretischen Perspektive, während die in den Bereichen der Philosophie, Politikwissenschaft und Linguistik arbeitende Dr. Yael Peled (McGill University Montreal) Komplexität aus einem soziokulturellen Blickwinkel untersucht (Titel: »Language as a Complex System. Its Socioculturel Basis and Ethical and Policy Challenges«. Felix Walter Steilen, der gegenwärtig als Minerva Fellow an der Tel Aviv University zu Gast ist, entwickelt auf dem Hintergrund der politischen Theorie und der Ideengeschichte einen »Entwurf zur einer Begriffsgeschichte der Komplexität im sozialen Denken der Neuzeit«. Der Historiker Professor Till van Rahden von der Université de Montréal arbeitet bereits seit längerer Zeit gemeinsam mit den Literaturwissenschaftlern Heinz Drügh, Achim Geisenhanslüke und Johannes Völz über die ästhetischen, medialen und kulturellen Voraussetzungen der liberalen Demokratie und bringt sein Forschungsprojekt »The Blessings of Complexity. On Democratic Forms as Elusive Objects« in die fachübergreifende Diskussion der Forscherguppe ein.
Geleitet wird das Projekt von den Frankfurter Professoren Harald Schwalbe (Organische Chemie und Chemische Biologie) und Matthias Lutz-Bachmann (Philosophie). Weitere permanente Mitglieder sind: Professor Amin Coja-Oghlan (Mathematik), Professor Achim Geisenhanslüke (Literaturwissenschaft), Professor Alexander Heckel (Organische Chemie und Chemische Biologie), Professor Michael Rieger (Hämatologie und Onkologie), Professor Enrico Schleiff (Molekularbiologie), Professor Jörg Soppa (Molekularbiologie), Professor Reinhard Stock (Kernphysik) und Professor Josef Wachtveitl (Physikalische und Theoretische Chemie).
Weitere Informationen: Iris Helene Koban, Geschäftsführerin des Forschungskollegs Humanwissenschaften (i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de)
Mit freundlicher Unterstützung der
(FKH - 05.11.2018)
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