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9.–21. Oktober 2017
Konferenz zur Geschichte deutsch-italienischer Netzwerke Historisches Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften Gemeinsam mit dem norditalienischen Forschungszentrum Villa Vigoni und der Werner Reimers Stiftung plant das Kolleg eine mehrtägige Konferenz über: »Heinrich Mylius (1769–1854) und die deutsch-italienischen Verbindungen im Zeitalter der Revolution«. Die Zeit von 1750 bis ca. 1870 Jahrhundert, die sogenannte »Sattelzeit«, wird rückblickend oft ausschließlich als Zeit der Nationalstaatsbildung betrachtet. Wenn man aber genauer hinschaut, dann stellt sich die konkrete Geschichte weitaus vielschichtiger dar, und die Frage liegt auf der Hand, ob es nicht eher transnationale, europäische Identitäten waren, die einzelne europäische Regionen in dieser Zeit prägten. Dieser Frage werden sich eine Reihe von norditalienischen und Frankfurter Wissenschaftlern im Rahmen einer Konferenz widmen, die vom 19.–21. Oktober 2017 im deutsch-italienischen Zentrum für europäische Exzellenz Villa Vigoni am Comer See stattfindet. In den Blick kommen die politischen, literarischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien in der »Sattelzeit«. Ankerpunkt ist der Frankfurter Kaufmann Heinrich Mylius, der sich in den 1790er Jahren in Mailand ansiedelte und im Seidenhandel nach nordalpinen Exportmärkten rasch zu großem Wohlstand gelangte. Diesen nutzte er insbesondere zur Förderung von Gelehrten, Wissenschaftlern, Künstlern und Dichtern, aber auch für karitative und soziale Zwecke. Das hohe Ansehen, das er sich in seinem Gaststaat erwarb, führte dazu, dass der protestantische Ausländer in der katholisch geprägten Mailänder Gesellschaft hohe Ränge einnehmen und zu einer Schlüsselfigur des deutsch-italienischen Austauschs aufsteigen konnte. Die Kunstsammlung und die Bibliothek des Unternehmers und Mäzens Mylius, in Mailand wie auf seinem Landsitz am Comer See, bildeten einen fast einzigartigen Anziehungspunkt für das liberale Wirtschaftsbürgertum jener Epoche. Geplant wird die Konferenz von Magnus Ressel (Goethe-Universität), Immacolata Amodeo (Villa Vigoni), Matthias Lutz-Bachmann (Forschungskolleg Humanwissenschaften) und Albrecht Graf von Kalnein (Werner Reimers Stiftung). Seitens des Historischen Kollegs im Forschungskolleg Humanwissenschaften wirken mit Andreas Fahrmeir, Christoph Corneließen und Ellinor Schweighöfer. – Die Konferenz wird von der Deutschen Forschergemeinschaft (DFG) gefördert. Programm Weitere Informationen: (FKH - 29.06.2017)
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