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Forschungskolleg Humanwissenschaften

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Historisches Kolleg
Die beste aller möglichen Welten?
Werner Plumpe diskutierte mit Schülerinnen und Schülern des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums über »den gegenwärtigen Kapitalismus aus historischer Perspektive«

Eine »Wegwerfgesellschaft«, Verschwendung, Milchseen und Butterberge, tonnenweise Plastikmüll, Hungersnöte, Ungleichheit mit einer immer weiter auseinander klaffenden Schere zwischen Armut und Reichtum in dekadentem Luxus erscheinen als spontane Assoziationen mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Ist es dennoch, trotz dieser Nachteile und der immer wiederkehrenden Krisen, die beste – respektive am wenigsten schlechte – aller dagewesener und denkbarer Alternativen? Zur Diskussion dieser Frage lud das Historische Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften Zwölftklässler des Bad Homburger Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums Anfang Februar ans Kolleg ein. Werner Plumpe, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Goethe-Universität und Leiter des aktuellen Themenschwerpunktes des Historischen Kollegs »Varianten des Kapitalismus – der atlantische Raum und Asien« hielt einen einleitenden Vortrag und moderierte die Diskussion.



Im Konferenzraum des Forschungskollegs Humanwissenschaften (Foto: Andreas Reichhardt)

Zunächst führte er den intensiv mit dem gegenwärtigen Kapitalismus befassten Politik- und Wirtschafts-Leistungskurs auf historisches Terrain. Luxus und Verschwendung sind zeitübgergreifende Phänomene und hatten ihren unübertroffenen Höhepunkt vermutlich um Christi Geburt an einem nordafrikanischen Herrscherhof. Auch Ungleichheit und Armut waren in der Vormoderne viel ausgeprägter als heute. Es gab wenig soziale Mobilität und im 18. Jahrhundert beispielsweise lebten etwa 50 Prozent der Europäer an oder unter der Subsistenzschwelle. Das Leben an der Existenzgrenze führte zu einer Übernutzung des Landes, hinter der die ökologische Ausbeutung in der Gegenwart sogar zurückzustehen scheint. Freilich muss dies in Relation gesehen werden. Ob die Umweltbelastung heute wirklich geringer sei als früher, hakte ein Schüler nach. Denn es müssen nun deutlich mehr Menschen versorgt werden. Damit berührte er eine der wesentlichen Erscheinungen des kapitalistischen Wirtschaftssystems: die Koppelung und Ermöglichung von Massenproduktion und Massenkonsum. Während ein Landwirt in der Vormoderne statistisch vier bis sechs Menschen versorgen konnte, versorgt er in der kapitalistischen Moderne 120.

Überall dort, wo Kapitalismus aufkam, löste er ein Bevölkerungswachstum aus, welches statistisch nach Erreichen eines pro Kopf Einkommens von 3000 bis 4000 Dollar wieder zurück ging. Problematisch ist das Stadium zwischen diesen Phasen, in dem sich aktuell Afrika befindet. Der Kontinent weist einen gewissen Grad von Kapitalismus auf und die Bevölkerung wächst stetig, ist aber deutlich von einem flächendeckend ausreichenden Lebensstandart und dem pro Kopf Einkommen von 3000 bis 4000 Dollar entfernt. Auf die Frage eines Schülers, ob sich daraus ein starkes zukünftiges Wachstum Afrikas folgern lasse, antwortete Werner Plumpe, dass es sich bei den Phasen nicht um Automatismen handle. Er erläuterte unter Verweis auf den kürzlich am Historischen Kolleg stattgefundenen Vortrag des Berliner Historikers und Afrikaexperten Andreas Eckert, dass es nicht klar sei, wie Afrikas Zukunft aussehe.

Auf besonderes Interesse und großen Diskussionsbedarf stießen in diesem Kontext die Anforderungen an eine erfolgreiche Entwicklungshilfe. Sie dürfe nicht substituierend für eigene Erfolge sein. Die Lösung läge darin, die eigene Produktivität Afrikas zu steigern.

Weltweit erscheint ein Ausweg aus Überbevölkerung, ökologischem Niedergang und Kampf um Ressourcen in der Förderung des Wohlstands zu liegen. Dafür spielen Innovationen eine wesentliche Rolle. Sie sind Merkmal und Motor des Kapitalismus und werden gleichzeitig durch ihn begünstigt. Daher lautete ein gemeinsames Fazit der Diskussionsteilnehmer, dass eine fundamentierte Kapitalismus-Kritik vor allem eines leisten müsse: nachhaltig funktionierende Alternativen aufzuzeigen.

(FKH - 09.02.2016)
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