Internationale Konferenz am Forschungskolleg Humanwissenschaften
»Globale ökonomische Gerechtigkeit: Handel, Finanzen, Arbeit«
Die Jahreskonferenz der DFG-Kollegforschergruppe »Justitia Amplificata. Rethinking Justice« fand am 10. und 11. Juli 2014 am Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg statt. Thema der diesjährigen Konferenz war »Globale ökonomische Gerechtigkeit«. Zwei Tage diskutierte eine international und interdisziplinär zusammengesetzte Gruppe – bestehend aus Jurist*innen, Philosoph*innen und Sozialwissenschaftler*innen – über die institutionellen Probleme im globalen Handel, Finanzweisen und Arbeitssektor. Das besondere Interesse galt der Frage, wie theoretische Analysen Einfluss auf praktische Problemlagen gewinnen können.
Die Organisatorinnen der Konferenz: Jiewuh Song, Beth Kahn und Jahel Queralt Lange
Die Teilnehmer*innen nahmen es mit orthodoxen rechtswissenschaftlichen und ökonomischen Positionen auf. So wurde die Ansicht einer kritischen Prüfung unterzogen, dass internationaler Handel aus der freiwilligen Aktivität übereinstimmender Parteien bestehe (Mathias Risse, Harvard); ebenso die Annahme, der zufolge mit Staatsschulden verbundene Verträge strikt verbindlich sind (Gabriel Wollner, London); oder auch die Dichotomie zwischen entwickelten und sich entwickelnden Ländern (Miriam Ronzoni, Manchester); überdies wurde die normative Bedeutung der Einwilligung von Staaten in das internationale Handelsgesetz untersucht (Jiewuh Song, Frankfurt am Main). Die Diskussion basierte auf der empirischen Erforschung normativ relevanter Phänomene; zu diesen gehörte etwa die Frage nach den Auswirkungen der globalen Geldpolitik auf ökonomische Ungleichheit und demokratische Steuerungsfähigkeit (Peter Dietsch, Montreal). In vielen Vorträgen wurden institutionelle Lösungen vorgeschlagen; beispielsweise zu den Rechten von Arbeitern (Catherine Lu, Montreal) oder zu wirtschaftlichen Freiheiten und Eigentumsrechten (Bas van der Vossen, Greensboro) als Menschenrechten sowie zur Verantwortungszuschreibung bei institutioneller Korruption (Seumas Miller, Australien und Niederlande) und zu sozioökonomischem Rechtsschutz (Elizabeth Kahn, Frankfurt am Main). Die Teilnehmer*innen steuerten auch wertvolle Erkenntnisse aus politischen Erfahrungen bei – etwa mit den Leitlinien der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) zur Förderung einer verantwortungsvollen Kreditvergabe (Robert Howse, New York) oder mit den Bestrebungen, Pharmaunternehmen nach den Auswirkungen ihres Handelns auf die globale Gesundheit zu bewerten (Nicole Hassoun, Binghamton).
Die Konferenz wurde von Elizabeth Kahn, Jahel Queralt-Lange und Jiewuh Song geplant und geleitet. Alle drei Organisatorinnen sind derzeit auf Einladung der Forschergruppe »Justitia Amplificata« Fellows am Forschungskolleg Humanwissenschaften.
(FKH - 24.07.2014)
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