Das Forschungskolleg Humanwissenschaften: Veranstaltungen
Mittwoch, 12.05.2021, 19:00 Uhr Ort: Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg und/oder online
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität und Institut franco-allemand/IFRA in Frankfurt am MainVortragsreihe »Perspektiven der Sozialdemokratie in Europa« André Freire (Instituto Universitário de Lisboa)
»The socialist parties in Iberia, before and after the Great Recession, with some insights from Greece and Italy«Video Zur Aufnahme der Veranstaltung geht es hier. Anmeldung und Teilnahme
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Sie können dem Vortrag auch auf dem Youtubekanal des Forschungskolleg Humanwissenschaften folgen. .
Der Vortrag (in englischer Sprache)
Der Vortrag wird einen Überblick geben über die Transformationen der sozialistischen und anderen linken Parteien in Südeuropa im Zeichen von Wirtschafts- und Schuldenkrise und grundlegendem Wandel des Kontexts und der Parteienlandschaft insgesamt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklungen in Spanien und Portugal, aber auch die wichtigsten Veränderungen in Griechenland und Italien werden einbezogen. Thematisiert werden insbesondere Wählerwanderungen, Veränderungen der Wahlkämpfe und Allianzen sowie des Parteiensystems, neue Herausforderungen und Chancen und deren Folgen für die ideologische und politische Ausrichtung der sozialistischen und Linksparteien. Das Ergebnis sind sehr unterschiedliche Befunde, die auch einige Gemeinsamkeiten aufweisen und alle einen tiefgreifenden Strukturwandel widerspiegeln.
In Griechenland und Spanien haben hohe Volatilität und eine Umschichtung des Parteiensystems den Sozialisten starke linke Konkurrenz gebracht: SYRIZA hat PASOK marginalisiert, und der PSOE musste mit PODEMOS koalieren. In Italien hat sich das Parteiensystem schon seit den 1990er Jahren völlig verändert und den Spielraum für Sozialisten eingeengt. Nur der portugiesische PS konnte auf Erfolgskurs bleiben, weil die Parteien der Linken ihre traditionellen ideologischen Gräben soweit überwunden haben, dass sie inzwischen miteinander koalieren können.
Der Referent
André Freire ist Professor für Politikwissenschaft am University Institute Lissabon (ISCTE-IUL) und Senior Researcher am Centre for Sociological Studies and Research (CIES-IUL). Er ist einer der führenden südeuropäischen Experten im Bereich der Wahl- und Elitenforschung, zu Problemen politischer Repräsentation, political behaviour and attitudes, und arbeitet an zahlreichen vergleichenden Studien internationaler Forschungsverbünde mit. Er ist auch als politischer Kommentator regelmässig im Fernsehen, Radio und Printmedien präsent und hat als Mitglied diverser think tanks eine Reihe wichtiger politischer Debatten angeregt. Aus der Fülle seiner Publikationen zuletzt u.a.: M. Lisi, A. Freire & E. Tsatsanis (eds.), Political Representation and Citizenship in Portugal: From Crisis to Renewal (Lanham, MD: Rowman & Littlefield 2020); A. Freire et al. (eds.), Political Representation in Southern Europe and Latin America: Crisis or Continuing Transformation following the Great Recession and the Commodity Crisis (Abingdon: Routledge 2020).
Die Vortragsreihe: »Perspektiven der Sozialdemokratie in Europa«
In ganz Europa verlieren die sozialdemokratischen und die demokratischen sozialistischen Parteien seit einigen Jahren auf dramatische Weise an Zustimmung bei den Wählern. Zugleich konnten in vielen Ländern neue politische Bewegungen, häufig rechtspopulistische Parteien, große Stimmengewinne erzielen. Diese Entwicklung hat in jedem Land unterschiedliche historische, kulturelle, gesellschaftliche und politische Gründe. Dennoch liegen ihr auch gemeinsame oder ähnliche Ursachen und übergreifende Trends zugrunde.
Die Vortragsreihe analysiert in einer vergleichenden Perspektive die Gründe, die zu diesen Entwicklungen geführt haben. Sie wird auch der Frage nachgehen, ob insbesondere das transnationale Zusammenwirken innerhalb der Europäischen Union für die Sozialdemokratie die Chance bietet, zu einer neuen Rolle und Stärke zu gelangen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen der parlamentarischen Demokratie scheint diese Frage für die anderen demokratischen Parteien und Bewegungen in Europa ebenfalls von großer Bedeutung zu sein.
Die Vortragsreihe wird im Sommersemester 2021 den Blick auf die Entwicklungen in weiteren europäischen Ländern und Regionen richten.
Programm (jeweils mittwochs um 19:00 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften oder als Online-Veranstaltung)
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08.07.2020 |
Franz Voves, ehem. Landeshauptmann der Steiermark:
»Wohin geht die Europäische Sozialdemokratie?« |
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21.10.2020 |
Sigrid Roßteutscher, Goethe-Universität:
»Warum nicht alle SPD wählen (obwohl sie es könnten). Wählerentwicklung und soziale Bindungskraft der Sozialdemokratie seit 1949« |
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04.11.2020 |
Hans-Jürgen Puhle, Goethe-Universität:
»Was kommt nach den ›Volksparteien‹? Zum Strukturwandel von Parteien, Öffentlichkeit und Demokratie« |
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25.11.2020 |
Wolfgang Schroeder, Universität Kassel und WZB, Berlin:
»Was ist noch übrig von der alten SPD? Eine Post-Arbeiterpartei sucht ihren Platz im Parteienwettbewerb« |
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16.12.2020 |
Gérard Grunberg, Sciences Po und CNRS, Paris:
»Die fatale Krise der französischen Sozialistischen Partei« (in English) |
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03.02.2021 |
Wolfgang Merkel, HU Berlin und WZB:
»Vom Niedergang zum Ende der Sozialdemokratie?« |
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21.04.2021 |
Roman Krakovsky, Université de Genève:
»Existential fears and illiberal movements in Central Europe« |
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12.05.2021 |
André Freire, Instituto Universitário de Lisboa:
»The socialist parties in Iberia, before and after the Great Recession, with some insights from Greece and Italy« |
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02.06.2021 |
Geoffrey Evans, Oxford University:
»The British Case: Labour, Structural Change and the Cost of Realignment« |
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16.06.2021 |
Yohann Aucante, EHESS Paris:
»Entwicklungen in den skandinavischen Ländern« |
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Die Reihe wird wissenschaftlich geleitet von
Matthias Lutz-Bachmann
Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Professor für Philosophie, Goethe-Universität
Pierre Monnet
Leiter des Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFRA), Studiendirektor an der EHESS in Paris, Professor für Mittelalterliche Geschichte, Goethe-Universität
Hans-Jürgen Puhle
Professor em. für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Vergleichende Analyse liberaldemokratischer Systeme und Demokratietheorie, Goethe-Universität
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