Das Forschungskolleg Humanwissenschaften: Veranstaltungen
Dienstag, 12.11.2019, 19:00 Uhr
Vortragsraum im Forschungskolleg Humanwissenschaften
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Karl-Hermann-Flach-Stiftung und Forschungskolleg HumanwissenschaftenPodiumsdiskussion
Anna-Maria Brandstetter (Universität Mainz), Karl-Heinz Kohl (Goethe-Universität), Eva Charlotte Raabe (Weltkulturen Museum Frankfurt am Main) et al.
»Alles nur geklaut?!? Über Raubkunst, Provenienzforschung und Verantwortung«Über die Diskussion
Das deutsche Kaiserreich gehörte, zusammen mit Großbritannien und Frankreich, zu den führenden Kolonialmächten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Auch wenn in Deutschland lange Zeit die Meinung vorherrschte, das Kaiserreich sei eine eher unbedeutende und vor allem milde Kolonialmacht gewesen, ist die neuere Forschung sich heutzutage einig, dass diese Sichtweise deutlich zu kurz griff. Wie in anderen europäischen Kolonien, gab es auch in den sogenannten »Deutschen Schutzgebieten« diverse Verbrechen an den indigenen Bevölkerungen und großflächigen Raub an Kulturgütern.
Viele dieser Kulturgüter befinden sich heute in deutschen Museen und Kultureinrichtungen. Die Debatte über den richtigen Umgang mit diesen Gegenständen hat sich in den letzten Jahren verschärft. Nicht zuletzt der im Auftrag des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron erstellte Bericht »Die Restitution des afrikanischen Kulturerbes. Für eine neue Ethik der Beziehungen« hat hier zu neuen Denkansätzen geführt. Auch der Koalitionsvertrag der Bundesregierung aus dem Jahre 2018 sieht erstmals die Aufarbeitung des Kolonialismus als zentrales Thema der deutschen Kulturpolitik vor.
Als Reaktion hat die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien die Fördermittel für die Provenienzforschung von Gegenständen aus kolonialem Kontext erhöht. Ist das aber ausreichend? Welche weiteren Schritte (z.B. eine Digitalisierung der musealen Bestände) müssen durchgeführt werden, um die Aufarbeitung zu beschleunigen und einen rechtmäßigen Umgang mit den Kulturgütern aus kolonialen Kontext sicherzustellen? Diese und weiteren Fragen möchten wir mit unseren Experten und Ihnen diskutieren.
Auf dem Podium
Dr. Anna- Maria Brandstetter vertritt als Akademische Direktorin das Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Gutenberg-Universität in Mainz und ist dort die Kuratorin der ethnografischen Studiensammlung.
Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl war bis 2016 Vorsitzender des Frobenius-Instituts und Mitherausgeber des Buches »Das Humboldt Forum und die Ethnologie« indem sich ausführlich mit den völkerkundlichen Sammlungen und der damit verbundenen Verantwortung auseinandergesetzt wird.
Juristisch und politisch wird das Thema zudem durch
Dr. Stefan Naas MdL, Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag
Dr. Eva Charlotte Raabe leitet kommissarisch das Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main, wo erst im letzten Jahr die Ausstellung »Gesammelt. Gekauft. Geraubt? Fallbeispiele aus kolonialen und nationalsozialistischen Kontext« die Problematik von Raubkunst aufzeigt wurde.
Programm und weitere Infos finden Sie hier.
Anmeldung und Informationen
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung unter: service@freiheit.org. Teilnahmebedingungen finden Sie unter folgendem Link.
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