Das Forschungskolleg Humanwissenschaften: Veranstaltungen
Mittwoch, 05.07.2017 - Donnerstag, 06.07.2017, 09:00-01:05 Uhr
Forschungskolleg Humanwissenschaften, Konferenzraum
Forschungsprojekt »Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft«Workshop
Matthias Lutz-Bachmann (FKH/Goethe-Universität), Ellinor Schweighöfer (Forschungskolleg Humanwissenschaften) et al.
»Komplexitätsforschung – Beiträge der Geschichtswissenschaft«Über den Workshop
Am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt a. M. hat 2017 die Pilotphase eines interdisziplinären Forschungsprojektes begonnen. Dieses hat zum Ziel, den Umgang mit „Komplexität“ und die Verwendung dieses Begriffs in Wissenschaft und Gesellschaft aus einer fächerübergreifenden Perspektive zu untersuchen. Dies wiederum zielt darauf ab, zu einer interdisziplinären Klärung der unterschiedlichen existierenden Konzepte von Komplexität und deren theoretischer Begründung beizutragen.
Die Geschichtswissenschaft kann hierzu aus mindestens vier Blickwinkeln einen Beitrag leisten, die Gegenstand eines Workshops am Forschungskolleg Humanwissenschaften sein sollen: Aus wissenschaftshistorischer Perspektive lässt sich der analytische Umgang mit Komplexität in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen ausgehend von Biologie und Mathematik über Soziologie und Politikwissenschaft hin zu einer breiteren Anwendung der darin entwickelten Konzepte von Komplexität auf gesellschaftliche Problemstellungen untersuchen. Dabei handelt es sich sozusagen um die Forschungsgeschichte des expliziten Umgangs mit dem Begriff und den Konzepten von Komplexität. Ferner können historische Fallbeispiele Aufschluss über den – auch impliziten – Umgang mit Komplexität sowie Strategien der Komplexitätsreduktion in den verschiedensten Bereichen des Lebens geben. Nicht zuletzt kann sich der Frage der Komplexität im Kontext der Historiographie genähert werden. Inwiefern macht es Sinn, sich mit der mutmaßlichen Komplexität geschichtswissenschaftlicher Kategorien wie Struktur und Ereignis oder gar der Zeitlichkeit auseinanderzusetzen? Inwiefern bedarf es einer Reflexion der Übertragung der von nicht-linearen Dynamiken gesteuerten Geschichte in eine chronologische Erzählung und der Postulierung historischer Kausalität, wie sie Jaques Revel mit Rückgriff auf den Wissenschaftshistoriker und -philosophen George A. Reisch andeutet? Viertens wäre zu fragen, inwiefern die Wirtschaftsgeschichte eine Sonderstellung einnimmt. Sie operiert – so die hier grundgelegte Hypothese – häufiger als andere geschichtswissenschaftliche Disziplinen mit dem Begriff der Komplexität. Ist hier eine Analogie zu Begriffsgebrauch und Konzept von Komplexität etwa in der Wirtschaftswissenschaft zu beobachten?
Referenten
Ariane Leendertz (Köln/Berlin), Christoph Neubert (Paderborn), Anne Schreiber (Paderborn), Ellinor Schweighöfer (Bad Homburg), Thomas Welskopp (Bielefeld)
Weitere Informationen und Link
Call for Papers
Über das Forschungsprojekt
Der Workshop ist Teil der Pilotphase des Projektes »Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft«, das von Harald Schwalbe (Professor für Organische Chemie und Sprecher des Exzellenzclusters »Makromolekulare Komplexe« an der Goethe-Universität) und Matthias Lutz-Bachmann (Professor für Philosophie und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften) geleitet wird.
Durchführung der Pilotphase mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation
Weitere Informationen: Dr. des. Elinor Schweighöfer, Projektkoordinatorin (schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Tel.: 06172 / 13977-14).
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