Bad Homburg Konferenzen 2017 / Bad Homburg Conferences 2017
»Wie verändert die Digitalisierung die politische Kommunikation?«
Die Bewertung digitaler politischer Kommunikation hat sich in den letzten Jahren stark ins Negative verschoben. Galten soziale Netzwerke zur Zeit der »Farbenrevolutionen« 2003–2005 und des »Arabischen Frühlings« 2010 noch als technische Grundlagen demokratischen Wandels, erscheinen sie seit dem Sommer 2015 vor allem als Orte der Verbreitung von »Fake News« und als Echokammern für Wut und Hass auf politische und intellektuelle Eliten. Gegenwärtig scheinen die Möglichkeiten digitaler Kommunikation eine ernsthafte Gefahr für die demokratische Willensbildung darzustellen.
Matthias Lutz-Bachmann
(Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften)
Alexander Hetjes
(Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg vor der Höhe)
Mit einer Veranstaltung zu diesem Thema beginnt im November 2017 am Forschungskolleg Humanwissenschaften eine auf fünf Jahre angelegte Serie von einmal jährlich stattfindenden
Bad Homburg Konferenzen / Bad Homburg Conferences. Die Konferenzen bieten ein Forum der Reflexion über Zukunftsfragen der Gesellschaft. Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutieren jeweils ein Thema, das Gegenstand öffentlicher Debatten ist. Ziel der Konferenzen ist es, im strukturierten Austausch zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen zu einem differenzierten Bild des jeweiligen Themas zu gelangen und Anregungen für die künftige Gestaltung der Gesellschaft zu geben.
Die Stadt Bad Homburg vor der Höhe und das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität planen die Bad Homburg Konferenzen und laden die Gesprächsteilnehmer auf dem Podium sowie die Öffentlichkeit dazu ein. Die Gespräche finden im Forschungskolleg Humanwissenschaften statt. Finanziert werden sie von der Stadt Bad Homburg.
Zur Eröffnung der Reihe und als Auftakt der ersten Konferenz wird Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages bis Herbst 2017, am Mittwoch, dem 8. November einen Abendvortrag im Forschungskolleg halten. Am nächsten Tag findet die Konferenz mit mehreren Podiumsgesprächen statt, die sich den Chancen und Gefahren der Digitalisierung für die politische Willensbildung zuwenden. Zur Differenzierung der Frage soll außerdem ein Blick in die Geschichte, in der geschürte Skandale und gestreute Gerüchte immer wieder eine Rolle gespielt haben, und in den Bereich der Popkultur geworfen werden. Die dort zu beobachtenden Mechanismen und Wirkungen der Digitalisierung können, so die Vermutung, auch einen Beitrag zum Verständnis von Populismus liefern.
Folgende Personen haben ihren Beitrag zu den Podiumsgesprächen bereits zugesagt: Frank Bösch (Historiker, Potsdam), Indra Spiecker gen. Döhmann (Rechtswissenschaft, Frankfurt am Main), Thorsten Thiel (Politologe, Frankfurt am Main), Julius van de Laar (Strategie- und Kampagnenberater, Berlin), Jochen Venus (Medienwissenschaftler, Siegen) und Johannes Völz (Amerikanistik, Frankfurt am Main).
Wissenschaftlich geleitet werden die ersten Bad Homburg Konferenzen von den Frankfurter Universitätsprofessoren und Mitgliedern des Direktoriums des Forschungskollegs Humanwissenschaften Heinz Drügh (Literaturwissenschaft), Andreas Fahrmeir (Geschichte) und Matthias Lutz-Bachmann (Philosophie).
Kontakt und Information: Iris Helene Koban, Geschäftsführerin des Forschungskollegs Humanwissenschaften (i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de).
(FKH - 04.07.2017)
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